Everything turns to water, if you look long enough ...



Hamburgerin.

Nach dem Abitur folgten fünf Jahre in München. Es wurden die Berge
erkundet und im Filmgeschäft bei der tele-muenchen gearbeitet.
Rückkehr nach Hamburg, um ein Malerei- und Grafikdesign-Studium
an der Fachhochschule für Gestaltung Hamburg Armgartstrasse zu beginnen.
Abschluss mit einem Diplom über >Der bodenlose Raum. Über das
Schaukeln und die Möglichkeiten des Freien Falls<.
Während des Studiums als Grafikerin bei DIE ZEIT gearbeitet.
Anschliessend beim Launch der Financial Times Deutschland mitgewirkt.
Es folgten freiberufliche Tätigkeiten im Bereich Zeitungsredesign für
Mario Garcia Media u.a. für Projekte in Indien, Kroatien, der Türkei,
der Schweiz, Deutschland und Österreich.

Für 2 Semester war ich Dozentin an der HAW (Armgartstrasse)
im Bereich Kunst- und Designgeschichte.

Neben Tätigkeiten als Grafikerin und Artdirektorin habe ich immer schon leidenschaftlich gemalt.
Seit 2010 betreibe ich meine eigene Galerie im Lehmweg 27 in Hamburg.

Stipendien
Arbeitsaufenthalt im Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow
Stipendium für das 13. Internationale Landschaftspleinair des Kunstvereins Schwedt.
Ankauf von drei Werken durch die Stadt Schwedt.
Stipendium bei Pentiment in der Radierklasse von Peter Stiefel.
Stipendium der Europäischen Union für einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Paris

Ausstellungsbeteiligungen
Regionalschau: Dänische und deutsche Kunst im Dialog, Drostei Pinneberg &
Haderslev, Daenemark (GA). Crossing the Ocean, Hamburg (GA,)
Anonyme Zeichner, Berlin, Rom (GA), Rosige Aussichten, galerie/lehmweg33, HH (GA),
Galerie am Kietz, Schwedt (GA), Kunst- und Kulturverein LINDA eV, Hamburg (GA),
Anonyme Zeichner No 9, Kunstraum Bethanien, Berlin (GA), Diverse Wohnzimmersalon,
SES-Kunstprogramm, Hamburg (EA), Galerie Nordhorn, Ausstellungskatalog (GA)
Kloster Schloss Bentlage (GA), Projektausstellung und Publikation Kultur als neue Natur,
FH Hamburg (GA), Elysee-Galerie, Hamburg (GA), Galerie Cato Jahns - Der Raum,
Hamburg, im Rahmen des Kunstprojekts Serial Agreement (GA)

Artikel im Tagesspiegel von Deike Diening vom 29.7.2012 (Auszug)

(...) Margit Meister, Malerin aus Hamburg, steht in ihrem Ausstellungs- und
Verkaufsraum, und die Bilder werfen viel Blau zurück in den Raum. Bei jedem
Wimpernschlag blitzt blauer Schatten auf ihrem Lid. Und um dieses Blau zu malen,
muss Meister ihr Haus gar nicht verlassen.
Ohne Fotovorlagen, aus Innerlichkeit und Farbe, entstehen Landschaften,
Bergpanoramen, Meeresstimmungen und Wasserwelten. Topografien, die es
nur in ihrer Fantasie gibt, und die sie Naturkonstruktionen genannt hat. (...)

Es geht ihr um das Wegnehmen, darum, was man alles nicht braucht und den freien
Blick, den man dabei gewinnt. Sie malt eine Hafenansicht, übermalt sie, Berge,
die sie wieder übermalt. (...)
Margit Meister ist dann, so vertieft, in jedem Sinne bei sich. Und zugleich bei
sich zu Hause. (...)

Es geht um Geborgenheit, sagt sie. Wenn jemand ihr sagt, ich bin gerade in deinem
Bild spazieren gegangen, fühlt sie sich erkannt. Sie ist keine von denen,
die sich vor Festlegung fürchten oder vor Ritualen. Im Gegenteil. Rituale, feste
Wurzeln sind kein Zeichen davon, dass einer stehen bleibt, sondern dafür,
dass einer seinen Platz gefunden hat. (...)


Naturkonstruktionen von Gabriele Staarmann

Es erhebt sich die Frage, warum Künstler heute mit den Mitteln der Natur operieren.
Wurden doch gerade per Computer generierte Bilder thematisiert oder das Betriebssystem
Kunst theoretisch von den Künstlern analysiert. Plötzlich sehen wir Landschaftsbilder,
Werke, die, bevor sie über den Intellekt, zunächst einmal auf der sinnlichen Ebene
wahrgenommen werden können. (... )

Margit Meister gibt dem Betrachter eine Aufgabe, die nicht wenig anspruchsvoll ist:
Sie zeigt das, was zu der klassischen Landschaftsmalerei gehört: perspektivisch und
farblich wunderschön gemalte Landschaftsräume, die auch ihr grosses malerisches
Talent und technisches Können unter Beweis stellen. Ihre Landschaftsbilder sind oftmals
in Vorder-, Mittel- und Hintergrund aufgeteilt und ergeben einen klassischen Bühnenraum.

Aber die Staffage, die Figuren sind nicht vorhanden, die Landschaften sind menschenleer. (...)
In den Landschaftsbildern dürfen wir uns nicht kontemplativ in der Anschauung
versenken, sondern werden durch Worte intellektuell angesprochen. Die Verdampfung
des Textes aus der Landschaftsmalerei ist hier wortwörtlich zurükondensiert:
Naturbild und literarische Textbrocken ergeben ein Ganzes, das den Intellekt und
das Gemüt anspricht.

Die Aufgabe, die Margit Meister uns stellt, ist die Konstruiertheit von Naturwahrnehmung
zu erkennen. Aber das ist noch nicht alles. Viel wesentlicher ist, dass der
Betrachter das Zauberhafte von Margit Meisters Naturkonstruktionen erlebt.

Gabriele Staarmann, April 2004
Der vollständige Text als PDF-Datei